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ZSG Tell Forchheim e.V.

Auf den Kellern 27

91301 Forchheim

 

Kontakt:

1. Schützenmeister: 

Uwe Mauser

09191-735901

Email: info@zsg-tell-forchheim.de

 

"T E L L"   F o r c h h e i m

Vereinschronik der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft TELL Forchheim

zusammengestellt anlässlich des 100 jährigen Vereinsbestehens 1992 v. H. Dittrich
 

Der Verein kann auf ein außerordentlich bewegtes Leben in seinen vergangenen 100 Jahren zurückblicken.

 

Der geschichtliche Hintergrund für die Gründung 1892 dürfte einmal die Erfindung des Zimmerstutzen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen. Dies steigerte die Popularität des Scheibenschießens und ergab den ersten großen Aufschwung zum Breitensport.

 

Eine weitere, wesentliche Triebfeder war bestimmt eine Geschichtliche: Nach dem gewonnenen glorreichen Feldzug 1870/7l (Schlacht bei Sedan), entwickelte sich eine einzigartige, patriotische und vaterländische Gesinnung, unter der Vereine wie die Pilze aus dem Boden schossen.

 

Das erklärt auch, daß zwischen 1875 und 1900 sich in Forchheims Mauern neben der bereits alters her bestehenden Feuerschützengesellschaft weitere 4 Zimmerstutzen-Schützengesellschaften etablierten, von denen aber nur zwei Vereine das nächste beginnende Jahrhundert erlebten. Einmal die 1875 gegründete „Helvetia“, zum andern der „Tell“.

 

Die Vereinsbezeichnung „Tell“ wurde angenommen nach dem berühmten Schweizer Nationalhelden des Mittelalters Wilhelm Tell mit seinem Sohn, und der Geschichte (mehr Sage) mit seinem bekannten „Apfelschuss“.

 

Die Chronik in Kurzfassung, ausfürliche Dokumentation und Erinnerungen sind in 2 andern Bänden zusammengefasst.

 

Teil 1 - von der Gründung bis 1939

 

1892     Gründung des Vereins durch den rührigen Schützen August Haas, der gleichzeitig 1. Schützenmeister wurde. Die Gründungsmitglieder - siehe Gründungsurkunden, - die Statuten, bestehend aus 13 Paragraphen werden dem Stadtmagistrat angezeigt (siehe Kopien der Originale). Der Verein wird unterm 11.8.1892 seitens des Stadtmagistrates bestätigt.
Die Schießstätte war im Gasthaus „Rotes Ross“ in der Fuchsenstraße (an der Wiesent).

 

1896     Änderung im Schützenmeisteramt:
1. Schützenmeister Kaspar Stöhr,
2. Schützenmeister Ernst Augustin.
Gründung des Oberfränkischen Zimmerstutzen - Schützenbundes mit Sitz in Forchheim. Erstes Oberfränkisches Zimmerstutzen - Bundesschießen am 14./15.Juni in Forchheim auf der Kellerwald-Schießanlage.

 

1898     Fahnenweihe. Die sehr schöne Fahne zeigt auf der Vorderseite das Stadtwappen, auf der Rückseite Wilhelm Tell mit seinem Sohn.
 

1905     Der „Tell“ wird Pate von Schützenverein Zimmerstutzen-Schützengesellschaft „Eintracht 1895" Eggolsheirn.
 

1921     Zusammenschluss von Helvetia und „Tell“ zur Zimmerstutzen-Schützenvereinigung „TELL - HELVETIA“, unter maßgeblicher Beteiligung von Oberlehrer Georg Obenauf, der der 1. Schützenmeister wird.
 

1922     „Tell“ feiert im Mai sein 30jähriges Stiftungsfest - siehe Programm.
Oberlehrer Georg Obenauf wird wegen seiner hervorragenden Leistungen und Verdienste um das Forchheimer Schützenwesen zum Ehrenmitglied ernannt.

 

1922     „Tell“ wird Patenverein vom Zimmerstutzen- und Kleinkaliber-Schützenverein e.V. Gaustadt
 

1925     Vereinigungsschießen am 21. Mai mit anschließendem „Tanzkränzchen“ am Kellerschießhaus. Großes Jubiläumsschießen: 50 Jahre „Helvetia“ mit Fahnenweihe der Helvetia -Fahne.
 

1925/26  Umzug und Bau eines Zimmerstutzen - Schießstandes im Hof des Gasthauses „Zum Hirschen“ (danach Papier-Köhler, danach Schulungszentrum der Sparkasse) mit 6 Freiständen.
 

1926     1. Preisschießen von Tell-Helvetia im September.
Erwähnt als
1. Schützenmeister: Georg Obenauf
2. Schützenmeister Kaspar Kreppelt.
Stadtkämmerer Sigl, langjähriges Mitglied und Mitbegründer des Oberfränkischen Zimmerstutzen-Bundes in Forchheim gibt anlässlich seines 70. Geburtstages ein Preisschießen mit ölgemalter Scheibe von Hans Kreppelt, gewonnen Peter Kreppelt.

 

1927     Ein Vereinsbild wird enthüllt (das ist noch im Schießhaus, siehe auch die Repro auf A4. 2. offenes Preisschießen (Original-Programm vorhanden).
Erwähnt als Schriftführer und Kassier: Sengeleitner.

 

1928     Erweiterung der Schießanlage von 6 auf I0 Stände.
Gewinn der Oberfränkischen Bundesmeisterschaft in Kulmbach der Tell-Helvetia (sehr schöne große Urkunde hängt noch im Schießhaus).
Mitgliederstand: 59 Schützen.
3-. offenes Preisschießen der Schützenvereinigung Tell-Helvetia (siehe Original-Ausschreibung)

 

1929     4. offenes Preisschießen, als „Hauptschießen“ deklariert (siehe Original-Ausschreibung)
 

1933     Gleichschaltung aller Schützengesellschaften im Sinne der NSDAP. Die Schützenordnung von 1868 wurde durch eine neue ersetzt, mit „Führerprinzip“. Die Schützenverbände wurden dem Deutschen Reichsbund für Leibesübung unterstellt.
 

1936     Der geistige Vater und größte Förderer der Vereinigung, Oberlehrer Georg Obenauf gestorben. Sofort Gedächtnis -Schießen und am gleichen Tag Neuwahlen eines 1. Schützenmeisters. Daraus gingen hervor:
1. Schützenmeister -Kaspar Barthelmann
2. Schützenmeister Heinrich Schießwohl.
Tell-Helvetia -offenes Hauptschießen im Hirschen.

 

1937     Der verdiente Schützenkamerad, Malermeister Kaspar Kreppelt verstorben.
40 jähriges Jubiläumsschießen der Zimmerstutzen -Schützenvereinigung Tell-Helvetia im September (siehe Original -Einladung).

 

1938     Herr Metzgermeister Hans Hofmann wird für seine Verdienste um das Forchheimer Schützenwesen im Dezember zum Ehrenmitglied ernannt. Ist gleichzeitig seine 50-jährige Mitgliedschaft.
 

1939     Auflösung der Tell - Helvetia durch die NSDAP. Eingliederung in die Hauptschützengesellschaft. Man duldete nur noch „Scharfschützen“ (der Krieg stand ja bevor).

 

Fortsetzung „Nach dem 2. Weltkrieg“ ab 1953

 

 

Teil II - die Wiederbelebung nach dem 2. Weltkrieg
 

1953     Am 26. Januar wurde in der Fränkischen Bierstube die Wiedergründung des „TELL“ beschlossen. lm Mai fand bereits ein Einweihungsschießen auf Luftgewehr im neuen Schießlokal, im Kolpinghaus statt.
Aus einer ersten Wahl eines
Schützenmeisters ging hervor:
1. Schützenmeister: Peter Kreppelt
2. Schützenmeister: Georg Fischer
Kassier: Kaspar Kreppelt,
Schriftführer: Max Schubert
Beiräte: Heinz Neugebauer, Martin Gärtner, Hans Kamberger
Die erste Vereinsmeisterschaft findet am 27. Juni statt, siehe Bild der „Meisterschützen“.
Im Oktober wird dass erste Königsschießen nach der Wiederbelebung veranstaltet. Erster Schützenkönig wird Hilmar Neder.
Nach der Gründungsversammlung fand im November die erste Ordentliche Generalversammlung statt.
1. Schützenmeister: Peter Kreppelt
2. Schützenmeister: Georg Fischer
Kassier: Paul Hümmer
Schriftführer: Geppert
Schießleiter: Hans Kamberger

 

1953     Der Zimmerstutzen- u. Kleinkaliber - Schützenverein 1899 Gaustadt ladet ehemaligen „Tell“ als Patenverein zum .50-jährigen Stiftungsfest ein.

 

1954     Im Januar erfolgt die erste Mitgliedermeldung an den BSSB, 48 Aktive, Rest passive.
Übergabe der Kleinodien, d.h. der „Tell“- Fahne und der Königskette aus der Verwahrung durch die Hauptschützengesellschaft.
im April findet das erste offene große Preisschießen statt. 116 Schützen aus Nah und Fern.

 

1958     Der „Tell“ beteiligt sich mit 3 Luftgewehr - Mannschaften erfolgreich an den Runden – Fern - Wettkämpfen.
Nach 5 Jahren Wiederaufbau gibt der „Tell“ ein vereinsinternes kleines Jubiläumsschießen.

 

1959     Die Hauptversammlung ergibt ein neu besetztes Schützenmeisteramt. Aus der Wahl gingen hervor als
1. Schützenmeister: Paul Hümmer
2. Schützenmeister: Ludwig Schüttinger
Kassier: Franz Pieger
Schriftführer: Hermann Walz
Die Hauptversammlung gibt sich im April eine neue Satzung mit 24 Paragraphen.

 

1960     Der Initiator der Wiedergründung 1953, Peter Kreppelt ist am 15. Mai verstorben.

 

1964     „Tell“ wird Patenverein von Hubertus 1956 Stegaurach.

 

1968-70 Etabliert sich unter maßgeblicher Initiative von Georg Kappenberger und Hans Schüttinger eine Pistolen-Abteilung, die am Keller-Schießhaus übt.

 

1970     Veränderungen im Schützenmeisteramt: Ludwig Schüttinger löst Paul Hümmer als 1. Schützenmeister ab, und übt dieses Amt anschließend 22 Jahre aus !
Paul Hümmer wird Ehrenschützenmeister und ist von 1968 bis 1979 Kreis-Schützenmeister.

 

1971     Umzug des Vereins vom Kolpingshaus in die Keller-Schießanlage der Hauptschützengesellschaft.

 

1974 – 1979/80
Die Sportschützen von Hauptschützen und „Tell“ bilden eine „Sportgemeinschaft“, die 1980 vom Gau wieder „zwangsaufgelöst“ wurde, weil nicht nach Statuten des BSSB. Ein weiterer Verein nur von den „Sportschützen“ wollte noch nicht gegründet werden.

1979     „Tell“ begeht sein „25jähriges Jubiläum“ nach der Wiedergründung, verbunden mit dem Königsschießen.
Paul Hümmer wird zum Ehren -Schützenmeister ernannt, und gleichzeitig zum Kreis -Ehrenschützenmeister:
Die 1. Mannschaft in Karabiner gewinnt das Deutsch-amerikanische Freundschaftsschießen auf der Armee-Anlage in Bamberg. 1980 war es die 2. Mannschaft, die die beste fränkische Zivil-Mannschaft stellt.

 

1981     Von der Schützenfamilie Marie und Ludwig Hilpert wird für die Pistolen-Schützen eine Schützenkette gestiftet.
Ludwig Schüttinger wird Kreis - Schützenkönig des Gaues Ofr./West.
Der „Tell“ wird „eingetragener Verein“ und wird im Vereinsregister 1982 als gemeinnütziger Verein bestätigt, unter der Nr. VR 204.

 

1982     Nachdem der „Tell“ inzwischen e.V. ist, gibt er sich eine neue Satzung.
„Tell“ kürt erstmalig eine Damenkönigin: Marlene Fuchs.
Bezirks-Schützenmeister Georg Neupert wird Ehrenmitglied.

 

1985     Herrmann Förster aus Bräuningshof, für „Tell“ startend, wird Deutscher Meister in Armbrust - Altersklasse.
In den Reihen des „Tell“ befindet sich auch Berit Walz als Eigengewächs. Sie ist 5-Kampf - Meisterin Damen und Mitglied der Deutschen National -Mannschaft.
Seit den 50er Jahren bis zur Schriftlegung dieser Chronik 1993 gäbe es von großen sportlichen Erfolgen der Gewehr- und Pistolen - Schützen zu berichten, die auf allen Gau- oder Bezirks , und Bayerischen Meisterschaften immer vorne mitmischten. Einzelne Erfolge aufzuzählen, würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
Wilhelm Zimmermann vom „Tell“ wird zum Gauschützenmeister gewählt.

 

1986     Noch ein besonderes sportliches Ereignis muß festgehalten werden: Der Tell-Junior Alfred Schüttinger besteht sein erfolgreichstes Jahr seiner Schützenlaufbahn: Deutsche Meisterschaften Luftgewehr/Junior. - Vizemeister mit 387 Ringen, Ringgleich mit dem Deutschen Meister,
Engl. Match (50 m liegend), Mannschafts-Dritter mit seinem Einzelergebnis von 592 von 600 Ringen ! . Kleinkaliber -Standard (50 m 3-Stellung -30 Schuss) 4. Mannschaftssieger und in Armbrust Einzel 4. Platz.

 

1992     100 Jahre Zimmerstutzen -Schützengesellschaft „TELL“ Forchheim
das Jubiläum wird im Jahr 1993 gewürdigt

Die Ära Ludwig Schüttinger geht nach 22 Jahren zu Ende.
Nachfolger:
1. Schützenmeister: Manfred Mauser
2. Schützenmeister: Josef Wohlhöfner und Rainer Hümmer
Ludwig Schüttinger wird zum Ehren - Schützenmeister ernannt.
Inge Schüttinger wird Gau - Schützenkönigin.

 

1993     Steht im Zeichen des 100 jährigen Jubiläum unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Franz Stumpf. Im Rahmen des Jubiläums wird rückschauend an Schützenpersönlichkeiten des Vereins erinnert.

Das Jubiläum wird im September und Oktober gewürdigt (siehe Festprogramm)
vom 15. bis 26.9. Jubiläums -Preisschießen
vom 2.. bis 3.10. Jubiläumsfeierlichkeiten zu denen alle Forchheimer Schützenvereine, die des Landkreises Forchheim und unsere Patenvereine geladen waren.

Im Jubiläumsjahr betrug die Mitgliederzahl 102 Schützen.

Anlässlich des Festkommers wurde festgehalten, daß sich bis heute in den Mitgliederlisten Namen befinden, die auch über das eigene Vereinswesen hinaus überaus aktiv für die Schützensache gearbeitet haben, wie:

Georg Neupert -Ehrenmitglied als Gau -und Bezirks-Schützenmeister, Ehren - Bezirks-Schützenmeister und Ehrenmitglied des BSSB. Er war Inhaber der Bundesverdienst-Medaille.

Alfons Seitz -erst zweiter, dann erster Bezirks-Schützenmeister, Ehrenkreuz Stufe I.

Paul Hümmer, Ehrenschützenmeister -als Kreis-Schützenmeister und Kreis-Ehrenschützenmeister des Gaues Oberfranken/West, Ehrenmitglied des Gaues Oberfranken/West.

Wilhelm Zimmermann, -Kreis -und derzeitiger (1993) Gauschützenmeister des Gaues Oberfranken West, Inhaber des Ehrenkreuzes, Stufe H des DSB, Medaille am „Grünen Band“ des DSB, Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Werner Hubert - lange Jahre Gauschatzmeister, derzeitiger (1993) l. Vorstand der ZiStu- Schützengesellschaft Victoria Buckenhofen.

Dittrich Helmut -fungiert seit 1986 als 1. Schützenmeister der Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft Forchheim, und ist seit 30 Jahren in unserem Verein aktiv und beratend für die Schützensache für unser Schützenmeisteramt tätig. Zu unserem Jubiläum hat er die 100-jährige Chronik zusammengetragen und geschrieben.

 


In einer gesonderten Übersicht sind ab 1953 alle Könige des „Tell“ erfaßt. Ganzheitliche, umfassende Chronik, Dokumente, Berichte und Bilder finden Sie in 2 gesonderten Bänden.

 

 

 

„Gott zum Gruß“ an unseren Jubelverein „Tell“ Forchheim

Helmut Dittrich